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Leserbrief Dr. Alois Höld SZ141207

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Unter: Leukämie unter Hochspannungsleitungen
“Krebsgefahr in der Nähe von Kernkraftwerken” und
 “Das Risiko in der Nähe”, SZ vom 14.12.2007
ist folgender Leserbrief von Dr. Alois Höld erschienen, veröff. 2009 02

Die von Wissenschaftlern der Univeristät Mainz erarbeitete Studie über das vermehrte Auftreten von Leukämie bei Kindern in der Nähe von Kernreaktoren liefert - entgegen der nun wieder aufkommenden allgemeinen Hysterie - doch einen glänzenden Beweis für (und nicht gegen) den sicheren Betrieb von Kernenergieanlagen. So sehr die Zunahme von 20 Leukämieerkrankungen über diesen langen Zeitraum zu bedauern ist, so bedeutet das, aufgeteilt auf 23 Jahre und auf bis zu 20 Reaktoren, dass das Gesundheitsrisiko in der Nähe von Reaktoranlagen weiterhin minimal bleibt. Da ist doch jede Tankstelle, Düngemittelfabrik oder viel befahrene Straße als weitaus gefährlicher einzustufen.

Hinzu kommt noch, dass Kernreaktoren mittlerweile überzeugend demonstriert haben. dass sie zu den sichersten (dazu noch umweltfreundlichsten, wirtschaftlichsten und platzsparendsten) Energieerzeugungsanlagen zählen. In der Geschichte der Kernindustrie gab es nur zwei schwere Unfälle mit Kernschmelze und nur einen, bei dem Todesopfer zu beklagen sind (Tschernobyl mit bis zu geschätzten 4000 Toten laut einer Studie der Internationalen Atomenergie-Agentur). Bei dem zweiten Kernschmelzunfall (in Three Mile Island, USA) wurden alle radiologischen Folgeprodukte der Kernschmelze innerhalb des in der westlichen Welt vorgeschriebenen und üblichen Sicherheitsbehälters gehalten, es gab keine Verletzten.

Seit mehr als 20 Jahren gab es bei etwa 440 weltweit laufenden Kernenergieanlagen keinen einzigen ernsten Unfall und daher auch keine Toten; und die sichere Lagerung des radioaktiven Mülls ist technisch kein Problem - nur politisch. Herkömmliche Anlagen zur Energiegewinnung haben hier eine weitaus schlechtere Bilanz. Allein in chinesische Kohlebergwerken waren im Vorjahr nach offziellen Angaben etwa 4700 Opfer zubeklagen.

Dr. Alois Höld, München