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Leserbrief Staatsversagen ---

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Leserbrief zum Bericht ”Staatsversagen – Die Räumung der ASSE
wäre das nächste Glied in einer Kette von Fehlentscheidungen“
von Dr. Lutz Niemann, FAZ vom 19.01.2010 gedruckt 31.01.2010

Radioaktive Stoffe sind ein Teil der Natur

In der ASSE lagern als wesentliche Abfallmengen je ca. 100 Tonnen Uran und Thorium sowie ca. 10 kg Plutonium, verteilt über 125 000 Fässer. In den Fässern sind die Abfälle wiederum eingegossen in Bitumen oder Beton. Nun sind radioaktive Stoffe ein Teil der Natur, es gibt sie überall. So sind in dem Deckgebirge über dem Endlager von einem halben Kubikkilometer Volumen (1/2 km Tiefe und der Fläche 1km mal 1km) 4000 Tonnen Uran, 12 000 Tonnen Thorium und 3 500 Tonnen Kalium-40 enthalten, wie sich aus der mittleren Konzentration dieser Elemente in der Erdkruste errechnen lässt. Es werden also die Abfälle in der Tiefe durch die hundertfache Menge an radioaktiven Stoffen im Deckgebirge zugedeckt. Ähnliches gilt für die Menge an Radioaktivität, gemessen in Becquerel. Warum sollten die Abfälle unten im Endlager gefährlicher sein als die darüber in der Erdkruste enthaltene 100-fach größere Menge an radioaktiven Stoffen und an Radioaktivität?

Aus der ASSE wurde durch den Kaliabbau etwa so viel Radioaktivität heraus geholt (einige zehn hoch zwölf Becquerel), wie durch die Endlagerung der Abfälle wieder hinein gebracht wurde (wenn man nur die langlebigen Nuklide betrachtet).

Dr. Lutz Nieman

 

gedruckt am 30.1.2010